Bei der Farbeindringprüfung wird die Oberfläche des zu prüfenden Bauteils von Fett- und Ölrückständen befreit und anschließend ein Eindringmittel aufgebracht. Dies kann durch Auftragen mit einem Pinsel, durch Tauchen oder an gut belüfteten Orten, durch Aufsprühen erfolgen. Das Kriechvermögen des Eindringmittels ist hoch, nutzt die Kapillarwirkung von feinsten Materialtrennungen und es hat einen starken Farbkontrast zum Entwickler.
Nach Ablauf der vom zu prüfenden Werkstoff abhängigen Eindringzeit wird die Oberfläche mit Wasser oder einem speziellen Reiniger gereinigt, getrocknet und der Entwickler aufgetragen. Der Entwickler ist ein feinkörniges Pulver (meist auf Kalkbasis, in Wasser oder Lösungsmittel suspendiert), das durch die Kapillarwirkung der eigenen Hohlräume (Saugfähigkeit) das in den feinen Rissen oder Hohlstellen verbliebene Eindringmittel herauszieht. Üblicherweise ist das Eindringmittel (Farbstofflösung) rot und der Entwickler weiß. Der hohe Farbkontrast ermöglicht das einfache Lokalisieren von Fehlerstellen und der Bestimmung der Anzeigenverläufe.